Im dynamischen Bereich der Talentakquise, in dem die Suche nach dem perfekten Kandidaten so wichtig wie eh und je ist, ist die Entwicklung von Personalvermittlungsunternehmen oft von der transformativen Führung geprägt, die sie auf ihrem Weg leitet. Wir sind dabei, uns mit der faszinierenden Erzählung der RM Group AG, einem Unternehmen aus einem Vierteljahrhundert, auseinanderzusetzen, indem wir die Perspektiven ihres früheren und jetzigen Eigentümers einfangen.

Bereits 1998 begann Roberto Grassi, der eine Führungsposition im Softwareteam eines lokalen Schweizer Unternehmens innehatte, mit der Gründung von RMIT Professional Resources. Dieses auf IT-Stellen spezialisierte Personalvermittlungsunternehmen entstand aus seiner Entscheidung, einem Kollegen zu folgen. Bemerkenswert ist, dass Roberto zu dieser Zeit innerhalb der Organisation die einzige Person mit IT-Hintergrund war. Ferner war das Konzept der Rekrutierung, insbesondere für Vertragspositionen, in der Schweizer Unternehmenslandschaft völlig neu und unbekannt.

Die Kultur, jahrzehntelang im selben Unternehmen zu arbeiten, war im ganzen Land weitverbreitet. Die Konzepte Umzug, Arbeitsgenehmigungen und Beschäftigungsvorschriften waren den Unternehmen unbekannt, auch wenn sie eine Fachkraft aus dem Ausland benötigten. Roberto investierte Monate in die gründliche Erforschung dieser Angelegenheiten und vertiefte sich tief in die Feinheiten der Schweizer Arbeitsvorschriften. Und das Geschäft war wirklich eine Nische.

„Ich hatte meinen Mikrokosmos, in dem ich Geschäfte machen konnte“

verrät Roberto, als er die Erinnerungen an die Firmengründung Revue passieren lässt. „Es war nicht nur das fehlende Wissen. Es waren die von den Unternehmen bereitgestellten Dienstleistungen. Es existierte nicht. 90 % der Auftragnehmer wurden von überall auf der Welt angereist. Sie ziehen in ein anderes Land und werden in diesem Prozess allein gelassen. Und hier sind wir ins Spiel gekommen. Vom ersten Tag an hatten wir eine Person, die sich um Neuankömmlinge kümmerte – jetzt ein ganzes externes HR-Team. Als die Leute ankamen, holten wir sie am Flughafen ab, halfen ihnen bei der Unterkunft und zeigten ihnen, wie sie sich anmelden. Ich erinnere mich auch an diese lustige Sache. Ich war Mitglied in einem Videoclub neben dem Büro und alle Auftragnehmer bekamen meine Mitgliedskarte, wenn sie eine DVD ausleihen wollten. „

Roberto verrät, dass der Erfolg im Geschäft zu dieser Zeit massgeblich von umfassenden Kenntnissen über Arbeitsgenehmigungen abhing, da diese das grösste und schwierigste Hindernis darstellten. Auf dieser Grundlage gewann RMIT den ersten Grosskunden – den internationalen Riesen Nestlé – eines der grössten Unternehmen der Schweiz. „So haben wir aus einem Cowboy-Unternehmen ein Dienstleistungsunternehmen gemacht. Es war ziemlich einfach, weil die Konkurrenz das nicht wusste“, erinnert sich der Firmengründer.

Zehn Jahre später, im Jahr 2009, erbte Yohan Bräunling – damals UBS-Geschäftsführer und verantwortlich für die Beschaffung professioneller Dienstleistungen und globaler HR-Dienstleistungen – ein Programm, um alle Schweizer Auftragnehmer unter einem einzigen Lohnabrechnungspartner zu zentralisieren. Da RMIT nicht ausgewählt worden war, bekam er die schwierige Aufgabe, über den Übergang der Belegschaft zu verhandeln. „Es war nicht der angenehmste Start“, gibt Yohan zu und fährt fort:„Aber wir hatten einen gegenseitigen professionellen Respekt.“

Infolgedessen entwickelte sich die Beziehung, die ursprünglich auf gegenseitigem Respekt beruhte, weiter und vertiefte sich. Im Jahr 2012 verliess Yohan die UBS, um seine unabhängige Beratungsagentur zu gründen. Teilweise pflegte er die Zusammenarbeit mit RMIT und beteiligte sich an verschiedenen Projekten und Geschäftsentwicklungsinitiativen. Diese anhaltende Partnerschaft führte ihn schliesslich dazu, im Rahmen eines Management-Buy-ins dem Führungsteam von RM beizutreten und Vorsitzender von RMIT zu werden. Im Jahr 2021 ging Roberto Grassi vorzeitig in den Ruhestand, um das Leben in all seinen Facetten zu geniessen, und Yohan übernahm die Rolle des CEO.

Roberto geht zurück in die Zeit und geht näher auf die Geschichte ein und erinnert sich daran, wie eng die Arbeitserlaubnisse an bestimmte Projekte und Arbeitgeber geknüpft waren. „Die Bewilligungen wurden sogar an den Kanton zurückgeschickt.“ Der RM-Gründer bringt seine Verwunderung zum Ausdruck und fährt mit der Erzählung fort: „DieAuftragnehmer waren mehr oder weniger an die Agentur gebunden, und das war auch der Grund, warum sich der Dienst nicht entwickelte.“ „

Bei der Erörterung der sich entwickelnden Dynamik zwischen Auftragnehmern und Unternehmen hebt Roberto das in der Vergangenheit übersehene Potenzial von Auftragnehmern hervor: „Sehen wir es uns so an: Normalerweise sind die Auftragnehmer so etwas wie das Produkt, das wir verkaufen, und normalerweise kümmern sich die Unternehmen um ihre Produkte. Die Unternehmen erkannten weder die Bedeutung der Auftragnehmer noch die Möglichkeit, die wertvollsten mehrfach verkaufen zu können. Langfristige Beziehungen, sie in andere Unternehmen zu vermitteln, sie wiederzuverwenden, Informationen von ihnen zu erhalten, Referenzen von ihnen zu erhalten, waren nicht Teil des Spiels.“ Es war der Moment, diese Geschäftschance mit strategischer Schnelligkeit zu nutzen: „Und wir wussten, was wir in dieser Situation tun sollten.“ erklärt stolz der ehemalige Besitzer.

Die Marktlandschaft unterliegt im Laufe der Jahre einem kontinuierlichen Wandel. Zwei Jahre nach dem Übergang der Unternehmensführung zu Yohan Bräunling sieht sich das Unternehmen mit einer schwierigen aktuellen Marktsituation konfrontiert. „Der Personalmarkt ist in ständigem Wandel. Vergangenes Jahr haben alle wie verrückt neue Mitarbeiter eingestellt. Dieses Jahr sind Massenentlassungen in den Nachrichten“,bemerkt Yohan und beobachtet die Unvorhersehbarkeit der Branche. Laut Berichten von Swissstaffing ist der Personalmarkt insgesamt um 8 % zurückgegangen, und Yohan meldet für das dritte Quartal etwa 5 % niedrigere Einnahmen (17,8 Millionen im Vergleich zu 18,8 Millionen) bei der RM Group, die sich immer noch ausschliesslich auf IT- und Büropersonal konzentriert. Da sowohl Kunden als auch Kandidaten eine erhöhte Risikoaversion zeigen, rechnet er mit einer anhaltenden Phase gedämpfter Kundennachfrage. Vor diesem Hintergrund verrät Yohan eine Schlüsselstrategie, die zum Erfolg des Unternehmens beiträgt: Die langfristige Bindung eines erheblichen Prozentsatzes interner Mitarbeiter an das Unternehmen „Die Fluktuation war in den letzten Jahren gering, die Leute mögen ihre Kollegen und die Atmosphäre – und deshalb arbeiten wir weiterhin hier „ , verrät Yohan und betont: „Sicherlich nicht „mein Geheimnis“, aber die Kultur setzt sich auch im aktuellen schwierigen Wirtschaftsklima durch.“ Dies schafft die Voraussetzungen dafür, dass Diversität und Inklusion nicht nur als Politik, sondern als gelebte Realität angenommen werden, und fördert ein multikulturelles Umfeld, das Einzelpersonen dazu ermutigt, sich zu entfalten und ihre einzigartigen Ideen einzubringen.

Yohan Bräunling übernimmt die Werte und die ursprüngliche Strategie der RM Group und leistet seinen eigenen Beitrag zur Aufrechterhaltung des Wachstums und der Stabilität der Personalvermittlungsagentur. „Das Unternehmen war schon immer ein Schweizer Spitzenreiter im ICT-Personalwesen inklusive Lohn- und Gehaltsabrechnung für Unternehmensdienstleistungen“, verrät der neue Geschäftsführer. Rückblickend auf das vergangene Jahr unterstreicht die Einführung von RM Managed Services die strategische Entscheidung, das Angebot der RM Group über den Personalverleih hinaus zu erweitern. Mit Blick auf die Zukunft betont Yohan: „In den nächsten Jahren wird unser Fokus darauf liegen, unsere Kundenbasis in der Schweiz über die grossen Konzerne hinaus zu verbreitern und auch in der Romandie präsenter zu werden.“ Er bemerkt weiter: „Wir haben bevorstehende Initiativen zur lokalen Erweiterung unserer Büros in Berlin und Sofia.“ Die RM Group hat sich auf eine Reise der Vielfalt begeben, indem sie strategische Investitionen in verschiedenen Ländern und Kulturen getätigt hat. Dieses Engagement geht über den Geschäftsbetrieb hinaus, denn das Unternehmen engagiert sich aktiv in sozialen Initiativen. Durch diese Bemühungen erweitert die RM Group nicht nur ihre globale Präsenz, sondern fördert auch einen integrativen und sozial verantwortlichen Ansatz für ihre Geschäftstätigkeit.

Übereinstimmend mit der zukunftsweisenden Strategie der Expansion in verschiedene Länder und Kulturen ist Nachhaltigkeit eine natürliche Ergänzung, die seit Langem tief in der Kultur der RM Group verankert ist. Vor über zehn Jahren erweiterte die RM Group ihre ISO-Zertifizierung auf 14 001 und konzentrierte sich dabei speziell auf Umweltstandards. Kurz darauf wurde eine EcoVadis-Überprüfung eingeleitet, die dreimal hintereinander eine konstante Goldbewertung erreichte. Darüber hinaus hat sich das Unternehmen der UN-Global-Impact-Initiative verpflichtet und strebt nach kontinuierlicher Verbesserung und nachhaltigen Praktiken. Dies unterstreicht das Engagement des Unternehmens nicht nur für globales Wachstum, sondern auch für verantwortungsvolle und nachhaltige Geschäftspraktiken. Als aktiver Mitwirkender der CEO4Climate-Initiative ist Yohan Bräunling ein bemerkenswertes Beispiel für die Verkörperung und Berücksichtigung von Umweltbelangen in seinem eigenen Lebensstil:

„Wir reduzieren Emissionen, wo es möglich ist – indem wir für alle Geschäftsreisen zwischen Zürich und Berlin den Zug nehmen und sogar investieren in unseren eigenen Solaranlagen in Zürich. Obwohl wir uns bewusst sind, dass es noch lange nicht perfekt ist, werden wir unsere CO2-Kompensationspläne über den Flugverkehr hinaus ausweiten.“

Somit spiegelt Yohan nicht nur eine Unternehmenspolitik, sondern auch ein persönliches Beispiel wider und unterstreicht sein Engagement, in der Zukunft spürbare Auswirkungen zu erzielen: „Esist ein gewisses Streben erforderlich, und wir benötigen in den nächsten Jahren echte Auswirkungen zum Wohl künftiger Generationen.“ 

Seit über 25 Jahren steht die RM Group AG unter der Leitung von Roberto Grassi und Yohan Bräunling für Belastbarkeit und Anpassungsfähigkeit im Recruiting. Von auftragnehmerorientierten Praktiken bis hin zur Förderung von Vielfalt und Nachhaltigkeit zeichnet sich das Unternehmen durch Kundenengagement und Innovation aus. Die Führung von Yohan Bräunling bewältigt Marktunsicherheiten und legt Wert auf Zusammenarbeit. Als stolzes Schweizer Unternehmen beruht der anhaltende Erfolg der RM Group auf dynamischer Entwicklung, kulturellen Werten und einem zukunftsorientierten, global ausgerichteten und nachhaltigen Ansatz.